Vor allem in den Großstädten schießen die Restaurants für Edel-Burger wie Pilze aus dem Boden – eine große Konkurrenz für Fast-Food-Ketten wie McDonald’s. Die Menschen scheinen wieder mehr Geld für das „Außer-Haus-Essen“ auszugeben zu wollen, für mehr Leistung scheinen die Verbraucher bereit, auch wieder tiefer in die Tasche zu greifen.
Plastik im Essen, harte Konkurrenz, Image-Probleme
Aber auch sogenannte „Fast Casual“-Restaurants, die qualitativ hochwertiges Fast-Food anbieten, z.B. Vapiano, stellen eine ernstzunehmende Konkurrenz dar. Frischere und gesündere Produkte sind es, die diese Restaurants und Ketten im Sortiment haben. Etwas, das viele Verbraucher und Kunden, die scheinbar bewusster leben und besser mit ihrer Gesundheit umgehen als noch vor Jahren, bei McDonalds, Burger King und anderen Schnellrestaurants im Bereich Fast-Food vermissen.
Billig scheint out. Ein Mitarbeiter des Marktforschungsunternehmens NPD Group bestätigte dies vor kurzem in einem Interview: „Wir beobachten eine Abkehr vom reinen Preisgedanken.“ Nicht mehr nur der Preis sei für die Verbraucher von hoher Bedeutung sondern auch zunehmend wieder die Qualität des Produkts. Nichts hat dabei weniger mit Qualität zu tun als Produktionsrückstände wie etwa Plastik im Essen. Dies fand sich auch in Deutschland schon häufiger in McDonalds-Gerichten, von „Fast Casuals“ sind Plastik-Funde bislang noch nicht bekannt.
Zudem sehen viele Verbraucher – so zeigen es immer wieder Umfragen und Erhebungen zu aktuellen Meinungsbildern in der Bevölkerung – die McDonalds-Produkte als qualitativ minderwertig und allzu standardisiert an. Ein Image-Problem ist in den letzten Jahren daher entstanden. Auch wirtschaftlich merkt McDonald‘s dieses verschlechterte Image mittlerweile und macht dafür allen voran die Skandale der jüngeren Vergangenheit in Asien verantwortlich.
Verbraucher in Asien geschockt: Fälle von Plastik-Funden häuften sich
2014 folgte eine Horror-Meldung auf die nächste: ein Zulieferer in China, der immer wieder bereits abgelaufenes Fleisch umdeklarierte und als Frischfleisch verkaufte. Ein Kind, das Schnittverletzungen durch Plastiksplitter im Essen erlitt. Ein Kunde, der einen menschlichen Zahn in einer Portion Pommes fand. Und im Herbst 2015 ging eine neuerliche Schreckensnachricht um die Welt: eine japanische McDonald’s-Kundin verletzte sich nach dem Verzehr von grünem Tee mit geschäumter Milch im Mund. Auch sie zog sich aufgrund von scharfen Plastiksplittern, die im Getränk schwammen und durch den Schaum nicht zu sehen waren, Schnittverletzungen zu.
Solche Vorfälle können jederzeit auch bei uns passieren. Passierten sie auch, jedoch liegen Meldungen über Mäusezähne im Burger oder Plastik im Essen, auf das Kunden in deutschen Filialen stießen, schon länger zurück. Die jüngsten Vorfälle aus Fernost weckten jedoch Erinnerungen daran. Doch was können Verbraucher tun, um nicht Opfer solcher „kulinarischer Überraschungen“ zu werden. Die Antwort: quasi nichts. Der Kunde kann schlecht den Burger vor dem Verspeisen in seine Einzelteile zerlegen oder jede einzelne Pommes genau überprüfen und Begutachten, bevor er sie zu sich nimmt. Was er aber tun kann: das Unternehmen umgehend über einen solchen Vorfall informieren und den Ekel-Fund, sei es nun ein Stück Plastik im Tee oder ein Zahn in den Pommes, unverzüglich melden.
Webauftritt von McDonalds bietet größtmögliche Transparenz
Ganz grundsätzlich kann man sich als Verbraucher hinsichtlich der Transparenz des Konzerns was die Inhaltsstoffe, Allergene und Bestandteile der Burger, Chicken McNuggets, Pommes, Tees und Co. betrifft, nicht beschweren. „Wissen was drinsteckt“, mit diesem Slogan bewirbt der Fast-Food-Riese seinen Willen zur Bekanntgabe dessen, was sich an Zutaten in allen Produkten, egal ob Standart- oder Aktionsprodukt, befindet.
Ausführliche Informationen über die Wertschöpfungs- und Lieferkette (McDonald’s nennt dies „Qualitätskette“), die Lieferanten sowie die Herkunft der Waren runden den Informationsgehalt sowie die Offenlegung der Produktionsstandards sowie Qualitätsansprüche des Konzerns und auch des Webauftritts ab. „Ehrlich und persönlich“ sollen auch die Antworten auf Kunden-Fragen sein, die die Nutzer und Verbraucher in einer extra auf der Website eingerichteten Frage-Rubrik an den Konzern richten können. „Wo finde ich die Zutatenliste des Big Mäc?“ „Wieso hat McDonalds keinen eigenen Lieferservice?“, „Welche Filiale ist die Nächstgelegene in meinem Umkreis?“ – Beispiele für Fragen, auf die der Konzern direkt eingeht.
Verbraucher müssen Vorfälle umgehend melden
Wichtig für mögliche Funde von Produktionsrückständen wie etwa Plastik im Essen bei McDonalds: die direkte Unternehmens-Hotline für die Verbraucher und ein online zur Verfügung gestelltes Formular, um mit dem Unternehmen in Kontakt zu treten. Nach solchen Schreckensmeldungen sollte ein Unternehmen mit einer schnellen, aber professionellen Reaktion antworten.
Nach den Ekelfunden von Plastikteilen in japanischen Fast-Food-Restaurants, hat sich der Konzern bei seinen Kunden ganz offiziell entschuldigt und Verbesserungen hinsichtlich der Kontrollen in den Produktionsfabriken versprochen. Als Verbraucher sollte man solche Funde also in keinem Fall einfach stillschweigend hinnehmen. Nur wenn man die Unternehmen auf solche Ereignisse hinweist, und sei das Plastikstück noch so klein, kann der Konzern entsprechend reagieren und Änderungen sowie verbesserte Kontrollen veranlassen.
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