Tagtäglich hört man von neuen Trends aus der Welt des Sports. Neue Diätformen versprechen Traumkörper in Windeseile. Neuartige Trainingsmethoden, mal mit dem eigenen Körpergewicht, mal mit Gewichten, sollen im Nu zu einem straffen Körperbau und einer leistungsfähigeren Physis verhelfen.
Unterstützen sollen bei diesen Vorhaben fortan auch smarte Fitness-Gadgets, mit denen selbst Breitensportler ihr Training wie die Profis steuern können. Doch bringen es die Fitness-Helfer tatsächlich?
Fitness-Gadgets: Doch bringen es diese Fitness-Helfer tatsächlich?
Die Consumer Electronics Show (CES) ist noch nicht lange vorbei. Anfang Januar dieses Jahres luden Elektronikhersteller aus aller Welt zu einer der wichtigsten Messen für elektronische und digitale Konsumgüter nach Las Vegas ein. Auf mehr als 3.000 Ständen konnten ca. 150000 Besucher an vier Tagen sehen, was sie in diesem Jahr zu erwarten haben.
Und Innovationen gab es allemal. Auch wenn viele Unternehmen Anfang des Jahres auf ihren Ständen Lösungen präsentierten, wie sich IT besser in Fahrzeuge installieren lässt, gab es auch jede Menge aus dem Bereich Fitness-Gadgets zu sehen. Neumoderne Smartwatches, intelligente Funktionsbekleidung und sogar Beauty-Artikel für gesundheitsbewusste Trendsetter gab es zu bestaunen. Wir zeigen in diesem Artikel, welche Fitness-Gadgets Sportler in diesem Jahr auf keinen Fall verpassen sollten.
Video: CES: Diese neuen Technik-Produkte gibt es in Las Vegas ( TCL )
Von Powerwatch bis zu Recovery-System: Das sind die diesjährigen Highlights der Fitness-Gadgets
Von Powerwatch bis zu Recovery-System: Das sind die diesjährigen Highlights der Fitness-Gadgets
Eigentlich kennt man kostspielige Trainingshelfer, die mit allerlei elektronischem und digitalem Schnickschnack aufwarten, ja vor allem aus dem Profisport. Doch natürlich sind gerade dort intelligente und funktionelle Trainingshelfer auch vonnöten, um Leistungsdaten analysieren und Trainingsziele schneller erreichen zu können.
Denn ähnlich wie es in vielen Bereichen des Lebens, etwa bei Sportwetten-Vergleichsportale im Internet, in der Politik, in der Wirtschaft oder einfach in allen Bereichen, in denen ein großer Wettbewerb vorherrscht, wichtig ist, sich Informationsvorteile zu beschaffen, gilt dies auch bei der persönlichen Leistungsanalyse und -optimierung. Kein Wunder also, dass auch Breitensportler unlängst die Vorteile von – mittlerweile sogar bezahlbaren – Fitness-Helfern entdeckt haben. Und dies sind die diesjährigen Highlights:
- Sleep & Recovery System:
Under Armour zählt zu den weltweit erfolgreichsten Sportmarken. Nun vermarktet das Unternehmen den ersten intelligenten Schlafanzug, wenn man es denn so nennen möchte. Zusammen mit Footballstar Tom Brady und dem John Hopkins Medicine Institute wurde Schlafbekleidung entwickelt, die Athleten helfen soll, ihre Regeneration zu optimieren. Schlafbekleidung, Smartphone-App und Fitness-Armband werden von Under Armour angeboten und sollen basierend auf individuellen Schlafanalysen aufzeigen, wann die jeweils optimalen Schlaf- und Wachzeiten vorherrschen. Die optimale Regeneration ist ein wichtiger Faktor, der zur verbesserten Leistungsfähigkeit führt. Erhöhter Schlafkomfort soll durch das dünne und leichte Material erreicht werden. Sportler, die ihre Regeneration verbessern wollen, können mit diese Schlafbekleidung auf angenehme Art ausprobieren, wie sie ihren belasteten Muskeln dabei helfen können, sich zu regenerieren. - Powerwatch Matrix Industries:
Smartwatch war gestern. Heute heißt es Powerwatch. Wer nun nach dem entscheidenden Unterschied beider Uhr-Varianten fragt, muss leider enttäuscht werden. Zumindest was die Funktionen anbelangt, steht die Powerwatch der Smartwatch in Nichts nach – und bietet leider auch nichts Neues. Einen entscheidenden Unterschied gibt es dann aber doch: Die Powerwatch von Matrix Industries benötigt keinen Akku, keine Batterie, sondern bezieht ihre Betriebsenergie aus der reinen Körperwärme des Trägers. Also das hat doch mal etwas. Sich nie mehr aufregen, dass der Akku der Smartwatch schon wieder leer ist! Wie soll das gehen? Die Uhr trägt man am Handgelenk und durch die Körperwärme wird Energie generiert. Außerdem gibt die Powerwatch einen Überblick über die Körpertemperatur. Alles in allem – revolutionär! Verkaufsstart ist voraussichtlich Oktober dieses Jahres.
- CT-Band von RIFFT:
Und wieder eine Smartwatch oder besser gesagt: ein Smartband. Mit dem CT-Band ist es nämlich möglich, herkömmliche analoge Uhren in eine Smartwatch und einen Fitness-Tracker zu verwandeln. Der Trick: Der OLED-Bildschirm samt aller Sensoren befindet sich im Armband. Und dieses lässt sich nach Belieben mit jeder analogen Uhr verbinden und ist deswegen auch passend zum Stil der Uhr in vielen verschiedenen Farben erhältlich. So sieht es aus, wenn Moderne auf Tradition trifft. Das von der französischen Firma Rifft entwickelte CT-Band ist auf jeden Fall eines der CES-Highlights. Das Band kann bei Rifft vorbestellt werden. - Hair Coach von WITHINGS:
Manch einem sind seine Haare sehr wichtig. Dies dachten sich wohl auch die Entwickler der ersten smarten Haarbürste mit dem bezeichnenden Titel Hair Coach. Zusammen mit L`Oréal und Kérastase haben sie eine intelligente Haarbürste hergestellt. Die Bürste soll sich mit einer zugehörigen App verbinden können und umgehend Daten zur Haargesundheit bereitstellen. Mitgeliefert werden auch Tipps, wie sich das individuelle Haupthaar besser pflegen lässt. Die batteriebetriebene Bürste soll ca. 200 Euro kosten. Bei der CES gab es einen Innovation Award für die Bürste. - K’Track Glukose von PKvitality:
Während man über Sinn und Zweck einer intelligenten Haarbürste noch streiten darf, dürfte dieses Fitness-Gadget wahrlich für eine Revolution sorgen. Denn mithilfe dieser von der französischen Firma PKvitality entwickelten Smartwatch soll es möglich sein, den Zuckeranteil im Blut durch die Haut zu messen – und das ohne Blutentnahme. Das Gerät wird am Handgelenk getragen und soll als Glukosemonitor fungieren. Die „SkinTaste“-Technologie soll es möglich machen. Falls dies wirklich funktioniert, dürften Diabetiker wahre Freudensprünge ausführen. Für das Gerät zahlt man $ 149, hinzu kommen noch $ 99 monatlich für Sensor und Nadel-Module.
Braucht es wirklich smarte Fitness-Helfer?
Jahr für Jahr werden Millionen von Fitness-Gadgets verkauft, vor allem Fitnessarmbänder, auch weil Unternehmen Hobby-Sportlern den entscheidenden Trainingsvorteil versprechen und keine Kosten und Mühen scheuen, namhafte Werbepartner für sich zu gewinnen. Die Branche boomt.
Doch stimmt dies auch? Können Informationen über verbrauchte Kalorien, zurückgelegte Distanzen, getätigte Schritte und Pulsfrequenzen tatsächlich nachhaltig wirksame Schlussfolgerungen zulassen, wenn den Armbändern lediglich Alter, Körpergröße und Gewicht des Trainierenden mitgeteilt wird?
Das Problem liege woanders, meint zumindest Professor Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln. Denn den meisten Menschen fehle ganz einfach das Wissen, um aus den Messdaten die richtigen Schlüsse zu ziehen. Ist ja auch klar, denn die wenigsten noch so erfolgreichen Sportler dürften Sportwissenschaften studiert haben oder fundierte medizinische Kenntnisse besitzen.
Deswegen geben Experten den Tipp, sich nicht allein auf Fitness-Gadgets bzw. Fitnessarmbänder zu verlassen und den Erfolg des Trainings nicht nur von Messdaten abhängig zu machen. Wer schneller die Treppen hochkommt oder nach dem Radfahren zur Arbeit weniger aus der Puste ist, darf dies durchaus auch als Erfolg verbuchen, auch wenn die Zahlen von Smartwatch und Co. weniger Trainingsfortschritt anzeigen.
Video: Test Fitnessarmbänder: Jawbone „mangelhaft“ (fitness tracker review german)
Motivation ja, Genauigkeit eher nein
Der größte Vorteil laut den Experten liege zudem in der Motivation. Denn wer Hunderte von Euro für Fitness-Gadgets ausgibt, der erhält zumindest kurzfristig einen Motivationsschub, auch tatsächlich etwas für sein Aussehen und die Gesundheit zu unternehmen. Werden Erfolge mit der Smartwatch oder der App dann in sozialen Netzwerken geteilt, kann auch die Langzeitmotivation hoch sein, denn andere Menschen begleiten einen auf dem Weg zu einem fitteren Leben.
Wunder sollte man dennoch nicht erwarten. Denn laut Untersuchung der Stiftung Warentest (Heft 01/2016) ist nur jedes sechste Fitnessarmband „gut“. Diese Bewertung geht insbesondere auf Daten zurück, die bei Messungen im Vergleich zu sportmedizinischen Gerätschaften teils um mehr als 30 Prozent abweichen. Während die Preise von 25 bis 180 Euro variieren, ergattert ausgerechnet das teuerste Fitnessarmband die Note mangelhaft. Ein Nachteil besteht oft auch im Mangel im Datenschutz. Wer mit seinem Fitnessarmband also langfristig erfolgreich sein möchte, sollte die Risiken kennen und sich nicht allein auf seine Messdaten verlassen.
BIldnachweis:©Shutterstock-Titelbild: Rawpixel.com -#01: RossHelen