Was ist ein Give Away? Definition, Nutzen und 3 ungewöhnliche Beispiele und Ideen für ein völlig zu Unrecht in Vergessenheit geratenes Marketing-Instrument

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Was ist ein Give Away? Das kleine Werbegeschenk erfreut die Kunden und soll das Unternehmen in Erinnerung bleiben lassen. Aber erfüllt es tatsächlich den gewünschten Zweck oder ist es nur ein lustiges Gimmick?

Was ist ein Give Away? Definition eines wirksamen Marketinginstruments

Tatsächlich ist es in vielen Unternehmen üblich, den Kunden ein Give Away zu überreichen und das nicht nur zu besonderen Anlässen, sondern auch zwischendurch oder einfach als Dankeschön für eine Bestellung. Doch wirklich großartige und überzeugende Werbeartikel wollen gezielt ausgewählt und individualisiert werden! Nicht jedes kleine Kundengeschenk ist daher ein sinnvolles Give Away.

Was ist ein Give Away?

Die Bezeichnung “Give Away“ stammt aus dem Englischen und kommt von „to give away“, also weggeben oder verschenken. Damit ist bereits klar, was ein Give Away ist: Es handelt sich um ein kleines Geschenk, welches an Kunden, Geschäftspartner oder Interessenten überreicht wird. Vor allem auf größeren Veranstaltungen wie Messen oder Unternehmensfeiern werden Give Aways verteilt.

Sie zeichnen sich durch ihre Handlichkeit und im besten Fall durch ihren Nutzen aus. Gern dürfen Give Aways auch ein wenig teurer sein, der konventionelle Kugelschreiber als Werbegeschenk hat längst ausgedehnt bzw. ist eher zu einer zusätzlichen Zugabe geworden. Eines ist jedoch Give Aways jeder Größe gemein: Sie wirken!

Werbeartikel werden gern auch als „haptische Verkaufshilfen“ bezeichnet und sollen dementsprechend dazu beitragen, den Umsatz des Unternehmens zu erhöhen.

Dabei ist es sinnvoll, wenn das Give Away mit dem Unternehmen in Verbindung gebracht werden kann:

  • Sparkassen verschenken Sparschweine
  • Friseure besondere Haarbürsten
  • Metallbauer Briefbeschwerer aus Metall

Generell gilt, dass sich Unternehmen nicht vorschnell für ein Give Away entscheiden sollten, denn es gilt, bei der Auswahl einige Aspekte zu beachten. Nicht jedes gut gemeinte Werbegeschenk kommt auch gut an! Wer nicht möchte, dass das eigene Unternehmen dank des Werbeartikels nur noch negativ bedacht wird oder gar einem Shitstorm ausgesetzt wird, sollte sich gut überlegen, was dem Kunden überreicht wird und was nicht. Eigentlich kreative Geschenke können ganz schnell ihre Wirkung verfehlen bzw. den gegenteiligen Effekt haben.

Generell gilt, dass sich Unternehmen nicht vorschnell für ein Give Away entscheiden sollten, denn es gilt, bei der Auswahl einige Aspekte zu beachten. Nicht jedes gut gemeinte Werbegeschenk kommt auch gut an!  (Foto: Shutterstock-  Robert Przybysz  )

Generell gilt, dass sich Unternehmen nicht vorschnell für ein Give Away entscheiden sollten, denn es gilt, bei der Auswahl einige Aspekte zu beachten. Nicht jedes gut gemeinte Werbegeschenk kommt auch gut an! (Foto: Shutterstock- Robert Przybysz )

Steuerliche Aspekte der Give Aways

Ein Give Away ist Teil des Marketingmixes eines Unternehmens und soll vor allem der Kundengewinnung dienen. Es ist eine Art Markenbotschafter, trägt das Firmenlogo, einen Slogan und ist im Corporate Design des Unternehmens gehalten. Der Einkauf sowie die Personalisierung der Werbeartikel können auch unter steuerlichen Aspekten betrachtet werden.

Hierbei gilt:
Artikel mit einem Wert von weniger als zehn Euro gelten als Streuartikel und sind damit einfach als Werbegeschenke absetzbar. Bei hochpreisigen Geschenken muss auf die aktuell geltende Obergrenze des Warenwertes pro Empfänger geachtet werden. Derzeit liegt diese bei 35 Euro für Geschäftspartner und 60 Euro für Mitarbeiter des Unternehmens. Um finanzielle Verluste zu vermeiden, kann es sinnvoll sein, bei größeren Aktionen und den zugehörigen Einkäufen von Werbeartikeln den Steuerberater zu befragen.

Was bringt ein Give Away? Der Nutzen von Werbeartikeln näher beleuchtet

Experten sind sich einig: Jedes Give Away wirkt und es ist unstrittig, dass diese kleinen Geschenke zur Kundenbindung beitragen, wie zahlreiche Kennzahlen und Studien zu Werbeartikeln erkennen lassen. Allerdings müssen sie gezielt ausgewählt werden und dürfen keine billigen Plastikteile sein, die nach dem Erhalt direkt in den Mülleimer wandern.

Es wird tatsächlich ein gefüllter Obstkorb benötigt, doch der wird dem Kunden mitgegeben.  (Foto: Shutterstock- imtmphoto)

Es wird tatsächlich ein gefüllter Obstkorb benötigt, doch der wird dem Kunden mitgegeben. (Foto: Shutterstock- imtmphoto)

Kennzahlen zu Give Aways: Die Studien des GWW

Die Studien „Werbewirkung von Werbeartikeln 2019“ und „WA-Monitor 2020“ zeigen recht eindrucksvoll, wie hilfreich ein Give Away für Unternehmen sein kann. Den Studienergebnissen zufolge wurden im Jahr 2019 in Deutschland rund 3,65 Mrd. Euro für Werbemittel ausgegeben, was diese an die zweite Stelle noch vor der Werbung in den Medien rücken lässt.

Der Grund für die Beliebtheit der Give Aways liegt sicherlich auch in der Erkenntnis, dass diese Werbeartikel die höchsten Erinnerungswerte erzielen und sich bis zu 70 Prozent der Beschenkten an das schenkende Unternehmen erinnern. Dabei werden Give Aways nicht gerade selten vergeben und inzwischen haben rund 98 Prozent aller Deutschen über 14 Jahre einen oder mehrere Werbeartikel.

Würden hier die Kinder unter 14 Jahre hinzugerechnet, dürfte sich eine ähnliche Quote ergeben, denn auch diese Bevölkerungsgruppe wird seitens verschiedener Unternehmen mit Werbeartikeln gut bedacht.

62 Prozent der in den Studien Befragten gaben an, dass sich die betreffenden Werbeartikel für mehr als ein Jahr in ihrem Besitz befunden haben. Damit haben die werbenden Unternehmen natürlich alle Chancen, um sich langfristig im Gedächtnis der Zielgruppen verankern zu können.
Die Ergebnisse der Studien im Einzelnen sind bitte der folgenden Infografik zu entnehmen:

Infografik: Werbeartikel Facts von Reichweite bis Erinnerungswerte für marke, Produkt, Unternehmen

Infografik: Werbeartikel Facts von Reichweite bis Erinnerungswerte für marke, Produkt, Unternehmen

Die Wirkung der Werbegeschenke näher betrachtet

Die werbenden Unternehmen machen sich beim Einsatz von Give Aways die Erkenntnisse der Werbepsychologie zunutze. Diese besagt, dass die Wirkung der Werbegeschenke auf dem Gesetz der Reziprozität beruht, was so viel wie das Gesetz der Gegenseitigkeit bedeutet. Beschenkt das Unternehmen einen Kunden oder Geschäftspartner mit einem für diesen wertvollen oder wenigstens brauchbaren Gegenstand, hat dieser das Gefühl, sich bedanken zu müssen. Dies kann durch gegenseitige Kooperationen oder durch Kaufintentionen sein.

Dies funktioniert sicherlich nicht in jedem Fall, aber beim Beispiel der werbenden Parteien, die Give Aways auch im Wahlkampf einsetzen, lässt sich das Gesetz bzw. der Versuch, das Gesetz zur Anwendung kommen zu lassen, sehr gut nachvollziehen. Die Parteien sind auf Werbeveranstaltungen unterwegs und geben Werbegeschenke an die Besucher weiter. Sie gehen damit ganz offen auf Stimmenfang, auch wenn dies von den Verantwortlichen immer wieder verneint wird („Wir wollen ja niemanden kaufen!“).

Doch genau das ist die Absicht dahinter! Der beschenkte Interessent fühlt sich beachtet und teilweise sogar gebauchpinselt und wird im besten Fall aus Dankbarkeit (und nicht aus politischer Überzeugung) für den Kandidaten stimmen. Ähnlich agieren die Unternehmen.

Angesichts der Fülle an Werbegeschenken ist es für die Firmen aber immer schwerer, wirklich aufzufallen und mit einem Werbegeschenk aus der breiten Masse herauszustechen. Ein Give Away darf daher inzwischen auch teurer sein.

Auch diese Punkte müssen bei der Auswahl der Give Aways beachtet werden:

  • interessante Haptik
  • Nähe zum Unternehmen
  • hoher Erinnerungswert
  • Personalisierung
  • Give Away passt zur Zielgruppe (Alter, Interessen, Ansichten etc.)
  • spricht mehrere Sinne an
  • Corporate Design ist beachtet worden
  • hochwertige Verarbeitung

Nicht jedes Give Away kann allen Ansprüchen gerecht werden und nicht immer ist eine Personalisierung möglich. Der Wunsch nach einer solchen stößt spätestens dann an seine Grenzen, wenn die Werbegeschenke an eine breite Masse vergeben werden sollen. Dennoch sollte auch in dem Fall unbedingt versucht werden, dass die Geschenke zum Unternehmen sowie zur Zielgruppe passen und dass sie aus der breiten Masse der Give Aways herausstechen.

Ein Give Away ist Teil des Marketingmixes eines Unternehmens und soll vor allem der Kundengewinnung dienen.  (Foto: Shutterstock-  MrIncredible)

Ein Give Away ist Teil des Marketingmixes eines Unternehmens und soll vor allem der Kundengewinnung dienen. (Foto: Shutterstock- MrIncredible)

Auf positive Assoziationen achten

Bei der Auswahl der passenden Give Aways sollten Unternehmen darauf achten, dass das Werbegeschenk positiv mit dem Unternehmen verbunden werden kann. Außerdem sollte das kleine Geschenk praktisch sein, was schon ab dem Zeitpunkt des Erhalts gilt. Wer auf einer Messe Give Aways überreichen möchte, sollte darauf achten, dass diese nicht zu schwer sind. Sie müssen sich für den Empfänger gut tragen lassen.

Wer möchte schon ein unnötiges Gewicht mit sich herumschleppen? Negative Verbindungen mit dem Geschenk sind vorprogrammiert. Bei solchen Gelegenheiten sollte auch nichts Zerbrechliches überreicht werden, denn niemand möchte zu Hause ankommen und statt des Give Aways Scherben in der Tasche vorfinden. Bei technischen Werbeartikeln gilt, dass diese eine hohe Qualität haben müssen, damit sie auch wirklich zum Einsatz kommen und ihren Nutzen entfalten können.

Beispiele: Drei ungewöhnliche Give Aways

Werbegeschenke dürfen eines nicht sein: Langweilig! Sie sollen überzeugen, neugierig machen und bestenfalls zu einer Kaufhandlung anspornen. Die folgenden drei Beispiele zeigen, dass ein Give Away durchaus seinen Reiz hat und dass es sich manchmal um Kleinigkeiten mit großer Wirkung handelt.

Ein Flaschenkühlkasten wird im privaten Bereich lange Anwendung finden und mit der Konnotation, dass hier endlich mal was Sinnvolles verschenkt wurde, übergeben.  (Foto: Shutterstock-_Calek)

Ein Flaschenkühlkasten wird im privaten Bereich lange Anwendung finden und mit der Konnotation, dass hier endlich mal was Sinnvolles verschenkt wurde, übergeben. (Foto: Shutterstock-_Calek)

Beispiel #1: Der Obstkorb

Hierbei wird sich so mancher denken: Was soll ein Obstkorb als Give Away taugen? Natürlich geht es nicht um den Obstkorb, der gefüllt am Messestand steht und von dem sich jeder bedienen kann. Es wird tatsächlich ein gefüllter Obstkorb benötigt, doch der wird dem Kunden mitgegeben. Da es sich hierbei um ein eher hochpreisiges (unbedingt auf gute Qualität achten!) und verderbliches Werbegeschenk handelt, ist es nicht als Massenware nutzbar.

Eine geringe Anzahl von Kunden kann damit beschenkt werden, wobei sich das werbende Unternehmen auf die Kunden konzentrieren sollte, die besonders wichtig sind. Es geht bei diesem Give Away vor allem um den Bezug zu den aktuellen Themen Nachhaltigkeit und Gesundheit, die seit Anfang 2020 besonders hoch im Kurs stehen. Ist der Obstkorb dann leer, kann er durch den Kunden weiter verwendet werden und besitzt damit einen sehr hohen Erinnerungswert.

Beispiel #2: Der Flaschenkühlkasten

Ein Flaschenkühlkasten wird im privaten Bereich lange Anwendung finden und mit der Konnotation, dass hier endlich mal was Sinnvolles verschenkt wurde, übergeben. Das werbende Unternehmen bringt sich in Erinnerung, der Flaschenkühlkasten ist bei dem betreffenden Kunden allezeit präsent. Die Wahrnehmung der dahinterstehenden Marke ist sichergestellt. Wichtig ist jedoch, dass die Zielgruppe genau ausgewählt wird. Ein Schokoladenhersteller kann ebenso wie ein Weinproduzent mit einem solchen Give Away punkten. Ein Hersteller von Kleidung oder Fahrzeugen sicherlich weniger.

Werbegeschenke dürfen eines nicht sein: Langweilig! (Foto: Shutterstock-_Steve Cukrov)

Werbegeschenke dürfen eines nicht sein: Langweilig! (Foto: Shutterstock-_Steve Cukrov)

Beispiel #3: Das PopSocket

Die modernen Smartphone-Halter werden einfach von hinten auf das Smartphone geklebt und sind gerade bei der jüngeren Zielgruppe überaus beliebt. Das Telefon lässt sich damit leichter halten, was sich vor allem bei Selfies bemerkbar macht. Das PopSocket ist aber nicht nur praktisch für den Nutzer, sondern es kann mit dem Logo des werbenden Unternehmens bedruckt werden, welches nun auch für andere Menschen sichtbar ist.

Das Smartphone wird somit nebenbei zum kostenlosen Werbeträger. Selbst wenn das werbende Unternehmen nur sein Logo auf den Halter aufbringen lässt, wird sich so mancher Betrachter fragen, wer dahinter steht und hier wirbt. Im besten Fall wird das Internet bemüht, um diese Frage zu klären. Somit erreicht das PopSocket als Give Away eine deutlich breitere Masse als nur den Empfänger des Geschenks.

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