Das Netzwerk Estainium führt Unternehmen in ihrem Bestreben zur Dekarbonisierung zusammen. Emissionen werden durch SiGreen klar erkennbar. Der CO2-Fußabdruck der Firmen entlang der Wertschöpfungskette wird so deutlich. Der Weg zur Dekarbonisierung führt für Unternehmen über exakte Kenntnisse der Emissionsquellen. Mit SiGreen beseitigt Siemens das Informationsdefizit.
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Lichtblick für die Industrie: Estainium lässt die Vermeidung des CO2-Ausstoßes greifbar werden
Kein Unternehmen kann die Dekarbonisierung alleine leisten. Denn der ökologische Fußabdruck entsteht zum größten Teil in der Lieferkette. Die neue Lösung von Siemens ermöglicht es Unternehmen, mit dem realen CO2-Fußabdruck ihrer Produkte umzugehen. Die exakte Berechnung und die vertrauliche Weitergabe ist ebenso möglich wie die effiziente Abfrage. Die Plattform SiGreen ermöglicht es Unternehmen der gesamten Lieferkette Emissionsdaten auszutauschen und mit den Daten im eigenen Unternehmen zu kombinieren. Der reale CO2-Fußabdruck eines Produkts ist für herstellende Unternehmen erst durch das Zusammenführen der Daten aller am Wertschöpfungsprozess beteiligten Unternehmen möglich. Der vertrauliche Datenabgleich zwischen den am Wertschöpfungsprozess beteiligten Unternehmen ist die Domäne des branchenübergreifenden Netzwerks Estainium.
Unternehmen lösen mit den Daten aus SiGreen gezielt Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen aus. Dies erst ermöglicht quantifizierbare Ergebnisse. Das CO2-Management in Unternehmen erfährt so aktive Unterstützung. Nachhaltigkeit wird so zum differenzierenden Wettbewerbsfaktor.
Unternehmen wollen an ihrem CO2-Fußabdruck arbeiten
Das zentrale Problem der Industrie ist das fehlende Wissen um die eigenen CO2-Emissionen, konstatiert Cedrik Neike, CEO von Siemens Digital Industries. Wer seinen CO2-Footprint optimieren will, muss ihn zuallererst exakt berechnen, erklärte Neike kürzlich in einem Interview. Die CO2-Emissionen stammen laut Neike zum weitaus größten Teil aus der Lieferkette. Hierzu rechnet er die Werke von Zulieferern und Lohnfertigern ebenso wie Transportstrecken und die Rohstoffbeschaffung. So kommt es, dass zwischen 70 und 90 Prozent aller Emissionen eines Produkts nicht im herstellenden Unternehmen entstehen.
Nur exakte Daten ermöglichen den Klimaschutz
Strebt ein Unternehmen quantifizierbare Ergebnisse bei der Dekarbonisierung an, erfordert dies belastbare Daten für die Planung. Die effiziente Erfassung von Daten führt die Anwendung SiGreen dort durch, wo die Daten anfallen, nämlich an den Stationen der Firmen in der Wertschöpfungskette. Der Carbon Footprint wird aus den erhobenen Realdaten errechnet, nicht aus Durchschnittswerten der Industrie. Mit dem Product Carbon Footprint (PCF) hält das Unternehmen so ein Instrument zur Optimierung in der Hand, das effiziente Maßnahmen ergreifen lässt.
Der weitaus größere Teil der auf Produkte zurückzuführenden Emissionen entsteht entlang der Lieferkette. Die komplexen und über Branchengrenzen hinausgehenden Lieferketten erschweren die Zusammenarbeit der Geschäftspartner. Siemens startete das offene Netzwerk Estainium, um den Datenaustausch der Partner untereinander zu fördern. Der Datenschutz erreicht aufgrund der dezentralen Architektur ein hohes Niveau.
Aktuelle Emissionsdaten in Echtzeit sind wichtig
Die CO2-Emissionen im Unternehmen und in der Lieferkette ändern sich täglich. Nur wer über aktuellste Daten zum Carbon Footprint verfügt, kann die Senkung der CO2-Emissionen auf null effektiv steuern. Dies ermöglicht einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess durch das Unterscheiden der Fortschritte und erwirkten Trends von Effekten aus dem Tagesgeschäft.
Die CO2-Messdaten fallen an zahlreichen Messfühlern in Produktion und Logistik an. Für die Übertragung der Messdaten aus Produktion und Logistik in Echtzeit stellt eine Massive-IoT-Anwendung dar. Gerade in Produktionsumgebungen versagen klassische mobilfunkgetriebene IoT-Netze meist. Ursache sind hohe Kosten oder schlicht funktechnischen Störungen und Unzulänglichkeiten in Produktionsumgebungen. Eine Lösung stellt die Wirepas Massive Technologie dar. Der finnische IoT-Connectivity-Spezialist Wirepas entwickelte die Infrastruktur als Standard für die großvolumige Echtzeit-Datenerhebung. Die Technologie wird beispielsweise zur europaweiten Erhebung und Zusammenführung von Messdaten aus Sensoren an Transportgütern genutzt.
IDunion-Blockchain: einfache Verifizierung bei voller Kontrolle
Kryptografische Zertifikate der Distributed Ledger Technologie (DLT) sorgen für das nötige Vertrauen in einen weitergereichten CO2-Fußabdruck eines Produktes . Die Vertrauenswürdigkeit des eigenen CO2-Fußabdrucks erwächst aus den zertifizierten Daten aller datengebenden Unternehmen entlang der Lieferkette. Eine Offenlegung strategisch relevanter Daten wie die Struktur der Lieferkette unterbleibt.
Hersteller verifizieren die CO2-Emissions-Daten aus der Lieferkette. Mit dem Verifiable Proof des Credential ist das per IDunion-Blockchain sogar automatisiert möglich. Jede Partei wahrt ihre Datenhoheit, denn es erfolgt keine zentrale Datenspeicherung. Das lässt Daten innerhalb des Estainium-Netzwerks unkompliziert austauschen. Für die Netzwerk-Partner führt dies zu einer erheblichen Reduzierung des Aufwands für die Berechnung des einen CO2-Fußabdrucks.
IDunion: dezentrale Identitäten per TrustChain
Das Projekt IDunion ist als dezentrales Netzwerk für digitale Identitäten ist seit Mitte August 2020 in Betrieb. Das ?SSI für Deutschland?-Konsortium ist der Vorgänger und ging mittlerweile in der IDunion auf. IDunion ist ein Forschungsprojekt, welches vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird. Im SSI-Konsortium treiben die Technische Universität Berlin und Unternehmen wie die Main Incubator GmbH oder Robert Bosch den Entwicklungsprozess mit ihrem Know-How voran.
Jeder Nutzer kann seine Identitätsinformationen über ein Wallet selbst verwalten. Nutzer können gezielt wählen, an wen Daten übermittelt werden und an in welchem Umfang dies geschieht. Diese ausgesprochene Privatsphäre gibt Nutzern Sicherheit. Die Identitäten des SSI können auch an Geräte, Sensoren und Maschinen des Internet der Dinge gebunden werden.