Auffrischungsimpfungen notwendig – Impfschutz gegen COVID-19 lässt nach

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Die Verleihung des Nobelpreises für Medizin 2023 an Katalin Kariko und Drew Weissman würdigt ihre revolutionäre Forschung, die es ermöglichte, hochwirksame mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19 zu entwickeln. Noch nie zuvor wurden Impfstoffe so schnell entwickelt wie diejenigen gegen das Coronavirus. Kaum ein Jahr nach der Entschlüsselung des Erbguts von SARS-CoV-2 erhielten die ersten mRNA-Impfstoffe ihre Zulassung. Dieses außergewöhnliche Tempo ist hauptsächlich der Herstellungsweise geschuldet, da sieben der acht in Deutschland zugelassenen COVID-19-Impfstoffe mithilfe gentechnischer Methoden hergestellt werden.

Neue Impfstoffe: Schnellere Entwicklung und Produktion

Die Corona-Pandemie hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Menschheit immer wieder mit neuen Infektionskrankheiten konfrontiert wird. Um dieser Herausforderung zu begegnen, wird bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten intensiv an neuen Impfstoffen geforscht, die durch genetische Methoden hergestellt werden können. Im Vergleich zu herkömmlichen Impfstoffen ermöglichen genetische Impfstoffe eine schnellere Entwicklung und eine Produktion im großen Maßstab. Dies ist insbesondere wichtig in dicht bevölkerten Städten mit hoher Mobilität, in denen sich Krankheitserreger schnell verbreiten können.

Der Wettlauf um einen Impfstoff gegen COVID-19 war ein einzigartiges historisches Ereignis, das den Erfolg genetischer Impfstoffe markierte. Bereits kurz nach der Veröffentlichung der vollständigen Genomsequenz von SARS-CoV-2 begannen Wissenschaftler weltweit mit der Untersuchung und Identifizierung wichtiger Proteine. Die strukturelle Ähnlichkeit zu Sars-CoV, das bereits früher Ausbrüche verursachte, beschleunigte den Prozess zusätzlich. Besonders das Spike-Protein erwies sich als vielversprechendes Ziel, da es dem Virus den Eintritt in Wirtszellen ermöglichte.

Eine Impfung täuscht dem Immunsystem eine Infektion vor, um es für eine mögliche tatsächliche Infektion zu sensibilisieren. Hierfür werden Antigene, also Virusbestandteile, verwendet, die das Immunsystem als fremd erkennt und daraufhin Antikörper bildet. Diese Antikörper können im ganzen Körper die Antigene erkennen. Wenn sie auf das Coronavirus treffen, binden sie sich an die Spike-Proteine und verhindern so, dass das Virus in die Zelle gelangen kann.

Durch die schnelle Entwicklung und die gentechnische Herstellungsweise zeichnen sich mRNA-Impfstoffe durch vielfältige Vorteile aus. Dank dieser Eigenschaften konnten sie in Rekordzeit zur Verfügung gestellt werden und spielten eine entscheidende Rolle bei der Eindämmung von COVID-19 und der Rettung von Menschenleben. Darüber hinaus ermöglichen sie eine schnelle Anpassung an neue Virusvarianten und bieten die Möglichkeit, Impfstoffe entsprechend anzupassen. Allerdings lässt der Impfschutz gegen COVID-19 im Verlauf der Zeit nach, weshalb Auffrischungsimpfungen für einen Teil der Bevölkerung notwendig sind. Die wegweisende Forschung von Katalin Kariko und Drew Weissman hat einen Meilenstein in der Impfstoffentwicklung gesetzt und eröffnet neue Perspektiven für die Bekämpfung zukünftiger Infektionskrankheiten.

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