Die Technologiebranche gilt als einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Deutschland und wird beständig weiter ausgebaut. Das erfordert gut ausgebildete Fachkräfte. IT-Spezialisten werden händeringend gesucht.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
IT-Spezialist werden: Suche nach Fachkräften hält weiter an
Der IT-Spezialist sorgt in einem Unternehmen oder in einer öffentlichen Einrichtung bzw. Behörde dafür, dass die technische Infrastruktur wie gewünscht funktioniert. Der Fachmann stellt die Schnittstelle zwischen verschiedenen Unternehmen, Abteilungen und sonstigen Einrichtungen dar und ermöglicht dank Programmierung, Wartung und Implementierung der passenden Soft- und Hardware reibungslose Abläufe. Angesichts dessen, dass die Welt inzwischen komplett vom Internet und von einer funktionierenden IT abhängig ist, braucht es IT-Spezialisten, die in den verschiedenen Bereichen tätig werden.
Die Welt der Bits und Bytes: Großartige Zukunftschancen für IT-Spezialisten
Der Alltag der Menschen wird durch digitale Anwendungen sowie durch die Nutzung intelligenter Technologien bestimmt. Inzwischen werden viele Produkte nicht mehr konventionell gefertigt, sondern mithilfe eines 3D-Druckers hergestellt. Roboter übernehmen verschiedene Tätigkeiten und machen das Leben der Menschen einfacher, sicherer und bequemer.
Die gesamte IT-Branche zählt daher zu den innovationsstärksten Branchen überhaupt. Beeindruckende Zahlen machen die Notwendigkeit deutlich, dem Bereich IT besondere Aufmerksamkeit zu schenken: Derzeit sind rund 96.000 Stellen in der Branche unbesetzt, das sind etwa 10.000 Stellen mehr als noch im Jahr 2020.
Der IT-Mittelstand erwirtschaftet bislang rund 84 Mrd. Euro – pro Jahr! Ausgebildete Fachkräfte können daher auf attraktive Anstellungen bei verschiedenen Arbeitgebern aus Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung bauen. Vor allem auch international tätige Firmen suchen IT-Spezialisten mit erstklassiger Ausbildung und Erfahrung. Die Trendberufe IT-Spezialist und Cyber-Security-Profi sind dabei aber so vielfältig wie nur wenig andere Berufe.
Unterschiedliche Bereiche benötigen Fachkräfte aus der IT
IT-Profis können bei verschiedenen Arbeitgebern oder auch selbstständig tätig werden. Unter anderem stehen dir Beschäftigungen in den folgenden Bereichen offen:
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Softwareentwicklung
Softwareentwickler sind dafür verantwortlich, neue Software zu konzipieren und zu implementieren. Dafür werden verschiedene Programmiersprachen angewendet, die natürlich bekannt sein müssen. Es geht vor allem darum, nutzerorientiert zu arbeiten. Programmiert werden ganze Anwendungen oder auch nur einzelne Bausteine.
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Betreuung von Anwendern
Der IT-Spezialist sorgt in diesem Bereich dafür, dass die eingesetzte Soft- und Hardware reibungslos funktioniert. Wer hier arbeitet, ist direkter Ansprechpartner für das Unternehmen selbst sowie für die Kunden, an die die entwickelten Produkte verkauft werden.
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Cyber-Security
Über das Internet breitet sich die Kriminalität aus. IT-Sicherheitsleute sind daher dafür verantwortlich, Viren, Trojaner und andere Schädlinge unschädlich zu machen. Sie erkennen und eliminieren sie. Bestenfalls sorgen sie dafür, dass diese Schädlinge gar nicht erst in das Netzwerk eindringen können. Wichtig ist, sich immer weiterzubilden, denn die Cyberkriminalität kennt ständig andere Wege, über die sich Hacker Zugriff zu Rechnern und Netzwerken verschaffen können.
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Data Science
In diesem Bereich werden große Datenmengen analysiert, gleichzeitig werden wichtige Schlussfolgerungen aus den Auswertungen gezogen. Mathematik- und Informatikkenntnisse sollten gleichermaßen gut vorhanden sein.
Die Voraussetzungen: So wirst du ein IT-Spezialist
Mittlerweile ist der Ruf nach IT-Spezialisten so laut, dass auch Fachkräfte aus dem Ausland vermehrt angeworben werden. Diese brauchen kein Visum, um in Deutschland arbeiten zu können, sofern sie aus Ländern der EU, aus Liechtenstein, der Schweiz, Norwegen oder Island stammen. Experten aus anderen Ländern benötigen ein Visum, werden aber dank das Fachkräftemangels mit Kusshand hier in Deutschland aufgenommen.
Sehr spannend: Die Informatik gilt immer noch als typische Männerdomäne und so sind es auch überwiegend Männer, die sich aus dem Ausland um IT-Jobs in der Bundesrepublik bewerben. Marketingkampagnen, mit denen der IT-Nachwuchs gefunden werden soll, richten sich daher inzwischen vor allem an Mädchen und Frauen bzw. sprechen beide Geschlechter gleichermaßen an.
Diese Qualifikationen solltest du haben
Du musst kein Mathe-Genie sein oder in der Schule zwingend Informatik gehabt haben, um im Bereich IT arbeiten zu können. Eine gewisse Affinität zu Zahlen und logischen Denkmustern sollte jedoch vorhanden sein. Wichtig ist vor allem die Vertrautheit mit den Prozessen innerhalb der IT. Du solltest eine große Leidenschaft zur Technologie und zur Vergrößerung deines technologischen Wissens mitbringen. Als echter Profi wirst du perfekt mit der nötigen Hard- und Software umgehen können.
Darüber hinaus sind Kenntnisse in diesen Bereichen wichtig:
- Programmiersprachen wie Python, C++ oder Java
- Bedienung von Betriebssystemen verschiedener Art
- Aufbau von Protokollen
- Kenntnisse über Netzwerke
- Analytische Fähigkeiten
- Teamfähigkeit
- Lösungsorientiertes Denken
Gute Noten in der Schule sind eher zweitrangig, denn was zählt, ist vor allem das Fachwissen in der IT. Somit ist es auch möglich, dass Quereinsteiger zum IT-Spezialisten werden, es muss nicht immer zwingend ein Studium absolviert worden sein. Gleichwohl ist dieses aber der klassische Einstieg und wird meist im MINT-Bereich abgeschlossen. Damit werden die Grundlagen für die IT-Fachkraft gelegt.
Durch eine arbeitsorientierte Weiterbildung wird aus der ausgebildeten Fachkraft dann ein Spezialist, der sich auf einen ausgewählten Bereich innerhalb der IT konzentriert und dort ein ganz besonderes fachliches Know-how vorweisen kann. Auch die IHK bietet Weiterbildungsprogramme an, die sich an Interessenten mit einem abgeschlossenen IT-Studium oder mit einschlägiger Berufspraxis richten. Als Abschluss der Weiterbildung gibt es keine Prüfung, sondern ein Teilnahmezertifikat. Dieses hat in der IT in Deutschland einen ähnlich hohen Stellenwert wie ein reguläres Ausbildungszeugnis oder der Bachelor bzw. Master.
Tipp: Zertifikate sind derzeit vor allem in den Bereichen Cloud und ITIL gefragt. Nicht alle Zertifikate gelten ein Leben lang, teilweise müssen sie auch immer wieder erneuert werden, um ihre Gültigkeit nicht zu verlieren.
So findest du einen Job als IT-Spezialist
Jobs für IT-Profis werden nicht immer zwingend über das Internet ausgeschrieben oder stehen in den gängigen Tages- und Fachzeitungen. Hier ist oftmals Eigeninitiative gefragt. Auch Quereinsteiger haben damit die Möglichkeit, ihren Traumjob zu ergattern, der beispielsweise über ein Praktikum gefunden werden kann. Es lohnt sich, nach konkreten Angeboten Ausschau zu halten, denn oftmals sind auch erfolgreich absolvierte Wettbewerbe der erste Schritt in Richtung einer erfolgreichen Zukunft als IT-ler.
Du kannst dich weder für eine Ausbildung noch für ein Studium entscheiden? Dann ist das duale Studium vielleicht die richtige Möglichkeit, um einen Einstieg in die IT-Branche zu bekommen. Es ist beispielsweise in Aachen möglich, zugleich eine Ausbildung zum mathematisch-technischen Softwareentwickler zu machen und gleichzeitig Angewandte Informatik oder Mathematik zu studieren.
Lohnenswert sind zudem Messebesuche. Die Aussteller dort werben oft aktiv und nehmen Bewerbungen direkt entgegen. Stecke ruhig einige Bewerbungsmappen ein, die du direkt vor Ort verteilen kannst. Teilweise werden Blindbewerbungen entgegen genommen, dann allerdings sollten die eigenen Kenntnisse in der Bewerbung überzeugend dargestellt werden können.
Du bekommst, was du verdienst: So viel verdient der IT-Spezialist
Wer Karriere im Bereich IT machen möchte, hat entsprechend der obigen Schilderungen verschiedene Möglichkeiten: Studium, Weiterbildung, Quereinstieg als „Computer-Nerd“. Allerdings muss auch klar sein, dass sich das zu erwartende Gehalt nach den Kenntnissen richten wird.
Wer ein Studium abgeschlossen hat und sich als IT-Experte auch auf dem Papier ausweisen kann, wird erst einmal bessere Chancen auf ein hohes Einstiegsgehalt haben als ein Quereinsteiger, der lediglich eine Weiterbildung vorweisen kann. Die Verdienstspanne für IT-Spezialisten ist daher entsprechend groß und reicht von 40.000 Euro im Jahr bis zu 90.000 Euro jährlich.
Verschiedene Faktoren beeinflussen die tatsächliche Gehaltshöhe:
- Größe des anstellenden Unternehmens
- Anstellung im öffentlichen Dienst oder in der freien Wirtschaft (Letztere zahlt oft höhere Gehälter)
- Eigenes Spezialisierungsgebiet
- Persönliche Ausbildung: Studium, Ausbildung, Weiterbildung, Zusatzqualifikationen etc.
- Berufserfahrung
- Besondere Kenntnisse oder Fähigkeiten
Gut ausgebildete Fachkräfte, die über genügend Berufserfahrung verfügen und auch schon bei einschlägigen Hard- oder Softwarefirmen angestellt waren, können zudem ein Gehalt über 100.000 Euro jährlich je nach Position und eventuell gezahlten Boni erreichen.
Stadt | Mittleres Gehalt | Untergrenze | Obergrenze |
---|---|---|---|
München | 60.800 Euro | 51.100 Euro | 70.500 Euro |
Stuttgart | 59.100 Euro | 49.700 Euro | 68.500 Euro |
Bonn | 58.500 Euro | 48.900 Euro | 68.100 Euro |
Hamburg | 56.250 Euro | 47.200 Euro | 65.300 Euro |
Köln | 56.050 Euro | 46.700 Euro | 65.400 Euro |
Frankfurt am Main | 54.600 Euro | 45.500 Euro | 63.700 Euro |
Nürnberg | 54.300 Euro | 45.100 Euro | 63.500 Euro |
Duisburg | 54.300 Euro | 45.100 Euro | 63.500 Euro |
Essen | 53.850 Euro | 44.700 Euro | 63.000 Euro |
Wuppertal | 53.650 Euro | 44.700 Euro | 62.600 Euro |
Düsseldorf | 53.450 Euro | 44.300 Euro | 62.600 Euro |
Münster | 53.350 Euro | 44.500 Euro | 62.200 Euro |
Bremen | 53.250 Euro | 44.400 Euro | 62.100 Euro |
Dortmund | 53.200 Euro | 44.100 Euro | 62.300 Euro |
Bielefeld | 53.050 Euro | 44.000 Euro | 62.100 Euro |
Berlin | 52.850 Euro | 43.800 Euro | 61.900 Euro |
Bochum | 52.650 Euro | 43.600 Euro | 61.700 Euro |
Hannover | 52.050 Euro | 43.000 Euro | 61.100 Euro |
Dresden | 48.800 Euro | 40.100 Euro | 57.500 Euro |
Leipzig | 48.250 Euro | 39.600 Euro | 56.900 Euro |
Quelle: Eigene Recherchen und statistische Erhebungen auf Jobportalen |