Bei immer mehr Verkäufern im Internet wird Paypal als Zahlungsmethode angeboten. Waren viele Menschen anfangs noch skeptisch, hat sich diese Skepsis nun in eine vertrauensvolle Zufriedenheit gewandelt. Fakt ist aber, dass bei aller Einfachheit der Zahlungen und bei aller Sicherheit eine gewisse Vorsicht walten gelassen werden muss – denn Phishing ist allgegenwärtig und macht vor Paypal-Konten nicht halt. Wie bezahle ich also mit Paypal sicher?
Was ist Paypal?
Einst war es das Auktionshaus Ebay, welches eine eigene Zahlungsmethode etablieren wollte. Das war im Jahr 1999, als „Ebay Payments“ ins Leben gerufen wurde. Schon ein Jahr später erfolgte der Zusammenschluss von X.com und Confinity (zwei amerikanische Bezahlsysteme) zu Paypal und viele Verkäufer auf Ebay nutzten diese Möglichkeit. Das hauseigene Bezahlsystem wurde mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt.
Bei Paypal eröffnet der Käufer ein virtuelles Konto, für das aber keine Kontonummer vergeben wird. Der Name des Kontos ist vielmehr identisch mit der E-Mail-Adresse. Käufer und Verkäufer können beide ein Konto bei Paypal eröffnen.
Paypal überweist den Zahlungsbetrag, der zuvor vom Käufer bestätigt worden ist, direkt an den Empfänger. Dieser kann sofort über das Geld verfügen, was Transaktionszeiten und Lieferfristen deutlich verkürzt. Die Bearbeitungszeit, die sich Banken vorbehalten, entfällt hier gänzlich. Der Empfänger der Zahlungen erhält eine E-Mail, dass das Geld eingegangen ist.
Immer mehr Anbieter nutzen Paypal, welches sich inzwischen zu einer der erfolgreichsten Zahlungsmethoden etabliert hat. Auch für Sportwetten eignet sich diese Zahlungsmethode.
Die Kontoführung selbst ist kostenfrei möglich, lediglich die Verkäufer müssen Gebühren zahlen. Diese unterscheiden sich je nachdem, ob es sich um einen privaten oder einen gewerblichen Verkäufer handelt.
Der Kontoinhaber kann verschiedene Möglichkeiten nutzen, wie das Paypal-Konto mit Geld gespeist werden kann. So ist die Überweisung per Girokonto möglich, auch die Kreditkarte kann hinterlegt werden. Diese wird dann mit dem Zahlbetrag belastet. Eine Abbuchung per Lastschrift ist ebenfalls möglich. Das Guthaben, welches sich dann auf dem Paypal-Konto befindet, kann für das Bezahlen von Waren oder Leistungen eingesetzt werden (Quelle: einzahlungsbonus.com).
Der Käufer kann Paypal online oder auch über das Smartphone nutzen. Nach der Zahlung besteht der Käuferschutz, der immer dann in Kraft tritt, wenn der Käufer die Ware, die er bestellt und bezahlt hat, nicht erhält. Auch dann, wenn die gelieferte Ware nicht der beschriebenen entspricht, kommt der Käuferschutz zum Tragen. Erkennt Paypal die Reklamation an, so bekommt der Käufer seinen gezahlten Betrag wieder zurückerstattet. Auch die Versandkosten werden zurückgezahlt. Insofern stellt sich durch Paypal eine sehr sichere Zahlungsmethode dar, die sich nicht umsonst mehr und mehr durchsetzen kann.
Kontoeinrichtung und Bezahlung per Paypal
Vor der Bezahlung per Paypal muss erst einmal ein Konto eingerichtet werden. Dafür ist es nötig, sich auf der Startseite von Paypal als Neukunde anzumelden. Meist wird die Anmeldung zuerst für Käufer und private Verkäufer erfolgen. Ein Formular leitet den Neukunden durch den Anmeldevorgang.
Während des Anmeldens werden die Kontodaten abgefragt, die noch verifiziert werden müssen. Diese Verifizierung sieht vor, dass das Konto oder die Kreditkarte mit einem geringen Betrag belastet wird. Dieser Betrag geht auf das Paypal-Konto. Danach kann Geld zwischen diesen beiden Konten fließen.
Wenn im Internet eingekauft und die Zahlungsweise Paypal gewählt wird, muss eigentlich nur den Anweisungen gefolgt werden. Die Verbindung mit Paypal erfolgt automatisch, danach muss nur noch der Kaufbetrag bestätigt werden. Dies geschieht unter Verwendung eines Passwortes, welches bei der Anmeldung festgelegt wurde. Das Geld trifft sofort beim Verkäufer ein, der sich umgehend an den Versand der Waren machen kann. Das Konto des Käufers hingegen wird noch nicht belastet, dies dauert meist noch einige Tage.
Möglich ist auch, per Paypal Geld an eine andere Person zu verwenden, was über die E-Mail-Adresse möglich ist. Hierfür müssen Sie sich auf der Seite von Paypal mit Ihrem Benutzernamen und dem Kennwort anmelden und klicken dann „Geld senden“ an. Sie führen die angezeigten Weisungen durch und die gewünschte Person bekommt das Geld.
Vorteile von Paypal
Das Online-Bezahlsystem Paypal ist weit verbreitet und genießt ein gutes Ansehen. Es steht für Sicherheit und einen reibungslosen Zahlungsverkehr. Zahlreiche Shops im In- und Ausland bieten diese Zahlungsweise an, was für den Käufer eine breite Auswahl an Anbietern bedeutet. Dazu kommt, dass der Zahlungsvorgang schnell abgewickelt werden kann, der gesamte Kaufvorgang bis hin zur Lieferung wird beschleunigt.
Der Zahlungsempfänger bekommt aber keine Bankdaten zu sehen und kann auch keine anderweitigen Angaben zum Konto des Zahlenden erkennen. Der Verkäufer bekommt sein Geld sofort, das Konto des Zahlenden hingegen wird erst nach einigen Tagen belastet.
Wichtig auch: Die meisten Einkäufe unterliegen dem Käuferschutz, was gerade bei höheren Beträgen ausschlaggebend für den Kauf sein kann.
Nachteile von Paypal
Wo Licht ist, ist auch Schatten und auch Paypal kann nicht nur mit Vorteilen aufwarten. Gerade das Internet wird hier zur Falle, denn Paypal-Kontoinhaber werden häufiger Opfer von Phishing-Attacken.
Unerlaubte Zugriffe auf das Konto sind leider nicht so selten, wie das gern dargestellt wird. Doch es gibt einen Schutz für Kontoinhaber, der in den sogenannten E-Token besteht. Dieser kann angefordert werden, daraufhin wird eine Zufallszahl erstellt und diese wiederum muss beim Einloggen angegeben werden. Somit kann sich der Kontoinhaber identifizieren und das Konto ist besser geschützt. Das bedeutet aber einen größeren Aufwand bei dieser Zahlungsweise.
Was kostet Paypal?
Der Käufer muss keinerlei Gebühren tragen, wenn er über Paypal kauft, das Konto ist gebührenfrei. Das gilt auch für den Verkäufer, er muss allerdings die Kosten tragen, die bei jedem Geldeingang entstehen. Diese bestehen aus der Grundgebühr, die pro Transaktion anfällt, und aus der prozentualen Gebühr. Aktuell liegen die Kosten bei 35 Cent plus 1,9 Prozent des Umsatzes. Die Gebühren sind hier gleich, egal, ob es sich um einen privaten Verkäufer oder um einen gewerblichen Anbieter handelt. Gewerbliche Verkäufer müssen jedoch nur 1,7 Prozent des Umsatzes tragen.
Alternativen zu Paypal
Nicht in jedem Fall muss per Paypal bezahlt werden, viele Anbieter bieten Alternativen zu dieser Zahlungsmethode. Dabei ist die Überweisung die am weitesten verbreitete Zahlungsweise, die von jedem genutzt werden kann, der ein Girokonto besitzt. Damit dauert es aber ein wenig länger, bis das Geld beim Verkäufer angekommen ist.
In den meisten Fällen kann zudem per Kreditkarte bezahlt werden, allerdings werden Kreditkarten wiederum nur von professionellen Händlern akzeptiert. Privatpersonen bieten diese Zahlungsweise meist nicht an. Die Zahlung per Nachnahme ist dann üblicher, hier fallen allerdings zusätzliche Kosten für den Käufer an.
Bei Ebay und Co. wird teilweise ein Treuhandservice angeboten – dieser ist allerdings recht teuer und kostet zwischen vier und einhundert Euro. Genutzt wird so etwas verständlicherweise nur selten.
Bildnachweise: © Fotolia Titelbild: fotomek – #01 imacture