Kunden von Aldi, die beim Discounter-Riesen auch immer das Hundefutter für ihren Vierbeiner kaufen, waren geschockt, als sie von einem Stück Plastik in einer Dose Aldi-Hundefutter hörten. Es handelte sich um ein relativ großes, scharfkantiges Stück. Das Plastikteil stammte wohl von einer Abfüllmaschine, von der – während der Produktion des Aldi-Hundefutters – Teile und Splitter in die Produkte gelangt sein müssen.
Plastikreste im Hundefutter: Hundehalter sind verunsichert
Zwar ist von Plastikresten im Hundefutter von Aldi – etwa im Vergleich zu anderen Marken und Herstellern – selten die Rede, dennoch: die Angst und Verunsicherung der Kunden, nun auch nicht mehr das Aldi-Futter bedenkenlos dem Tier geben zu können. Zwar wandte sich der Konzern umgehend an die betroffenen Kunden sowie mit einer Presseerklärung an die Medien. Aber mehr und mehr Hundehalter stellten sich die Frage, auf welches Futter man zurückgreifen sollte – vom Discounter, Supermarkt oder direkt vom Tiernahungshersteller – um solche Gefahren ausschließen zu können.
Leider gibt es hier jedoch keine klare Antwort, da sowohl in Aldi-Futter, als auch bei Netto und in sehr vielen Produkten von auf Tiernahrung spezialisierten Firmen, Plastik im Hundefutter entdeckt wurde.
Aufgrund dieser Vorfälle, setze bei den Hundehaltern und Kunden in der Vergangenheit mehr und mehr ein Umdenken ein. Immer mehr Hundebesitzer befassen sich intensiver als früher mit dem Thema Hundeernährung. Die Folge: nicht zuletzt durch und über das Internet sowie die sozialen Medien als Verbreitungs- und Informationskanäle, haben sich alternative, neuartige Ernährungstrends für die Tiere durchgesetzt, um diese nicht der Gefahr von Plastik im Futter oder anderer Rückstände auszusetzen.
Um Gefahren durch Plastik zu vermeiden: Alternative Fütterungs-Methoden
Eine von diesen trendigen Fütterungsarten: BARF, einer Rohfütterungsmethode, die sich an Fressgewohnheiten von Wölfen orientiert. Ausschließlich frische fleischliche und pflanzliche Nahrung gibt es hier für das Tier, d.h. der Halter stellt das Essen selbst zusammen, weiß was drin ist und kann so Plastik im Hundefutter komplett ausschließen. Denn: eine industrielle Produktion findet hier nicht statt und damit können auch keine Produktionsrückstände in das Essen gelangen.
Der große Nachteil: die Ernährungsmethode ist zeit- und kostenintensiv und verlangt, dass sich der Hundefreund mit dem Thema gut auskennt und beschäftigt, denn: jeder Hund braucht durch die Nahrung ausreichend Nährstoffe. Es bringt dem Hund nicht viel, wenn zwar kein Plastik in der Nahrung enthalten ist, aber das Futter auch nicht genügend Nährstoffe bietet. Der Trend hin zur Bio-Ernährung hat vor Jahren schon beim Menschen eingesetzt. Natürlich, unverfälscht, frisch, ohne künstliche Zusatzstoffe und gesund soll es sein. Und auch ihren Vierbeinern geben ernährungsbewusste Halter immer öfter diese qualitativ hochwertige Nahrung. Nicht zuletzt auch aus dem Grund, um Gefahren wie etwa Plastik- oder Gummirückstände in industriell gefertigter Nahrung, zu vermeiden.
Bio- Hundefutter darf sich ein Produkt nur nennen, wenn es zu mindestens 95 % aus ökologischem Anbau stammt. Das meiste Bio-Hundefutter zeichnet sich durch eine hohe Qualität, den hohen Fleischanteil und eine Cholesterinarmut aus, außerdem ist es zumeist frei von Gluten.
Eine weitere, alternative Fütterungsmethode stellt die vegetarische Ernährung dar. Natürlich sind es hier oft Vegetarier selbst, die von dieser bzw. ihrer Ernährungsart überzeugt sind, und dies auch auf ihren Hund anwenden. Der Hundehalter kennt sich dabei in der Regel gut mit der Methode und den wichtigsten Aspekten aus, um die Nahrung – bei der tierische Produkte durch pflanzliche, oft eiweißhaltige Elemente ersetzt werden – selber zuzubereiten.
Stiftung Warentest: Futter vom Discounter erfüllt Qualitätsansprüche
Alles in allem können Hundehalter aber – was rein die Qualität und den Nährstoffgehalt des Hundefutters anbelangt – guten Gewissens auch bei den Discountern, wie Aldi oder Netto, kaufen. Die Stiftung Warentest hatte in ihrer Ausgabe vom Frühjahr 2016, 18 Trockenfutter miteinander verglichen. Unter den getesteten Waren befanden sich Produkte von namhaften Herstellern, aber auch unbekannteres und günstiges Hundefutter vom Discounter. Das Positive: keines der getesteten Futter fiel komplett durch, fast alle Produkte versorgen den Hund mit den wichtigsten Nährstoffen und auch von (fressfördernden) Aroma-Stoffen waren sie frei. Am Ende siegten nicht die teuren Marken-Premium-Waren sondern u.a. ein Futter vom Netto-Markendiscount.
So oder so: wenn man auch zukünftig nicht auf die industriell hergestellte Fertignahrung verzichten und zugleich die Gefahr von Plastik im Futter weitestgehend gering halten will, dem bleibt wohl nur eins: das Futter genau zu überprüfen und zu checken, ob sich unliebsame Gummibänder oder Plastikreste darin verirrt haben.
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