Poker: Pure Faszination am Spiel oder steuerpflichtige Einkommensquelle?

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Poker-Profis verbindet etwas mit einem Hobbyspieler: die Leidenschaft für das Spiel. Gespielt wird im Casino oder online, im Kreis der Familie oder mit Freunden. Bei Erfolg stellt sich jedoch die Frage, ob der Gewinn versteuert werden muss.

Faszination Poker: Einfache Regeln oder Strategie?

Poker-Spieler sind durchaus kreativ und haben daher in der Vergangenheit schon viele verschiedene Spielformate und -varianten entwickelt. Sie spielen um kleine Beträge und große Summen, durchaus ansehnliche Preisgelder sind darunter. Sogar von unterwegs lässt es sich spielen, Smartphones und den entsprechenden Apps sei Dank. Dabei stellt Poker nicht nur ein Glücksspiel dar, sondern auch eines, das richtige Entscheidungen verlangt, umfassende Strategien, hie und da einen Bluff und nicht zuletzt ein wenig Pech für den Mitspieler.

Anpassungsfähige Spieler gelangen zu Erfolg

Es ist nicht damit getan, einfach nur die Pokerregeln zu erlernen und ab und zu ein Spiel zu gewinnen. Vielmehr kann Poker harte Arbeit bedeuten, es wird kalkuliert und eine Strategie verfolgt, die Schwächen des Gegners werden beobachtet und ausgenutzt. Eine gewisse Anpassungsfähigkeit an die Leistungen des Gegners sorgt dafür, dass dieser am Ende das Nachsehen hat. Dabei ist das Erlernen der Grundzüge dieses Spiels, das mittlerweile online auch in Deutschland gesetzlich erlaubt ist, ganz leicht. Vor allem die Variante „Texas Hold’em“ ist bekannt und leicht zu erlernen.

Gespielt wird dabei mit 52 Karten, meist spielen zwei bis zehn Spieler mit. Theoretisch können es bis zu 23 sein! Gespielt wird um Chips, sie sind der Spieleinsatz, der am Ende bestenfalls bei einem Spieler landet. Neben den Spieler braucht es zudem einen Geber, der im Poker als „Dealer“ bezeichnet wird und der die Karten ausgibt. Jeder Spieler darf einmal Geber sein, die Position wird nach jeder Runde im Uhrzeigersinn neu vergeben.

Poker-Profis verbindet etwas mit einem Hobbyspieler: die Leidenschaft für das Spiel. (Foto: AdobeStock - 69020438 phoenix02)

Poker-Profis verbindet etwas mit einem Hobbyspieler: die Leidenschaft für das Spiel. (Foto: AdobeStock – 69020438 phoenix02)

Wer sich selbst im Poker versuchen möchte, sollte die unter dem Link befindlichen Regeln befolgen, damit sind die ersten Schritte in der Welt des Glücksspiels ganz leicht. Stellen sich dann die ersten Siege und Gewinne ein, müssen eventuell die Regelungen zur Steuerpflicht auf Pokergewinne beachtet werden.

Steuerpflichtige Gewinne beim Poker?

Es steht außer Frage, dass das Pokerspiel alle Generationen in ihren Bann zieht. Hier treffen Emotionen auf nüchternes Kalkül, Mathematik auf Psychologie. Außerdem trifft die Freude über den Sieg auf die bange Frage nach der Steuerpflicht: Was gilt hier aktuell? Immerhin ist der Glaube, dass Gewinne aus Lotterien und Glücksspielen steuerfrei seien, weit verbreitet. Doch der 31. Oktober 2012 wurde zum denkwürdigen Tag für alle Pokerspieler, denn damals entschied das Finanzgericht Köln, dass erfolgreiche Spieler steuerpflichtig seien. Etwas später urteilte das Finanzgericht Münster sogar, dass Poker-Gewinne der Umsatzsteuer unterliegen würden, damit wären sie Gewerbeeinnahmen ebenbürtig. Beide Urteile wurden vom Bundesfinanzhof geprüft.

So steht es um die Steuerpflicht für Poker-Spieler

Der Unterschied in Bezug auf die Steuerpflicht liegt in der Regelmäßigkeit der erzielten Gewinne, wie der Bundesfinanzhof urteilte:

    • Regelmäßige (Profi-)Spieler:
      Ihnen wird weniger Glück als vielmehr Können unterstellt, Poker ist für sie angeblich ein Geschicklichkeits- und kein Glücksspiel. Wer die besten analytischen und psychologischen Fähigkeiten habe, würde gewinnen, sagten die Richter. Damit unterliegen die Einnahmen aus Gewinnen der Steuerpflicht.
    • Unregelmäßige (Laien-)Spieler:
      Ihnen wird unterstellt, sie würden nur durch Glück und weniger durch professionelles Geschick gewinnen. Damit bleiben die Gewinne steuerfrei.
Poker-Spieler sind durchaus kreativ und haben daher in der Vergangenheit schon viele verschiedene Spielformate und -varianten entwickelt. (Foto: AdobeStock - 870610290 Leli)

Poker-Spieler sind durchaus kreativ und haben daher in der Vergangenheit schon viele verschiedene Spielformate und -varianten entwickelt. (Foto: AdobeStock – 870610290 Leli)

Spieler, die gar ihren Lebensunterhalt durch Poker-Gewinne bestreiten, müssen sich mit dem Finanzamt auseinandersetzen. Sogar Betriebsprüfungen sind in der Vergangenheit aufgrund der Regelmäßigkeit der Poker-Gewinne schon durchgeführt worden.

Nimmt ein Poker-Spieler also immer wieder an Turnieren teil, die er auch gewinnt und aus denen er genügend Geld bekommt, um nicht arbeiten gehen zu müssen, wird ihm ein Gewerbe unterstellt. Als solches müssen die Einnahmen aus den Spielgewinnen versteuert werden. Fällig wird sowohl die Gewerbe- als auch die Einkommenssteuer.

Selbst Online-Poker kann als Gewerbe gelten, wenn eine sogenannte Gewinnerzielungsabsicht deutlich wird. Genau diese dürfte wohl bei jedem Spieler vorliegen, wenn auch im übertragenen Sinne. Doch bei Poker-Spielern gehen zumindest bei Turnieren teils hohe Gewinnsummen einher.

Lediglich die Umsatzsteuer muss nicht gezahlt werden, in dieser Beziehung können selbst die professionellen Spieler aufatmen. Offen bleibt zudem die Frage, ob durch einen gewerblich agierenden Spieler auch die Verluste steuerlich geltend gemacht werden können.

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