Wenn der Stromanbieter die Preise erhöht: Mit der Kündigungsvorlage alles vorbereiten.
Wissenswertes zur Kündigung beim Stromanbieter
Um Geld zu sparen, lohnt es sich, einen Vergleich der Anbieter durchzuführen und den Stromanbieter zu wechseln. Wer in diesem Zusammenhang seinen Stromanbieter fristgerecht kündigen möchte, sollte das Datum im Blick behalten, zudem gibt es noch andere Punkte zu beachten.
Häufig handelt es sich um Stromverträge mit einer Mindestlaufzeit, die man erst zu dem vereinbarten Ablauf kündigen kann. Lediglich bei Ausnahmefällen hat man ein Sonderkündigungsrecht. Wenn man die Kündigung nicht rechtzeitig durchführt, verlängert sich der Stromvertrag automatisch, sodass man wieder ein Jahr an die Konditionen gebunden ist.
Um gegebenenfalls einen Beleg zu haben, ist die Kündigung beim Stromanbieter schriftlich einzureichen, am besten per Einschreiben. Das gilt sowohl für die reguläre, fristgerechte Kündigung als auch für die Sonderkündigung.
Video: Stromanbieter wechseln – WISO | ZDF
Der direkte Stromanbieterwechsel
Im Internet lassen sich die Strompreise der verschiedenen Anbieter mit nur wenigen Klicks vergleichen. Zu den beliebten Vergleichsportalen gehört Verivox. Hier erhält man die aktuellen Vergleichspreise der Stromlieferanten, die das Sparpotenzial eindeutig aufzeigen. Bei den verfügbaren Tarifen findet man innerhalb weniger Minuten das ideale Angebot. Wer sich für einen Anbieterwechsel mit fristgerechter Kündigung beim bisherigen Stromversorger entscheidet, muss sich meistens nicht weiter um den Schriftverkehr kümmern. Im Allgemeinen leitet der zukünftige Stromanbieter alles Nötige in die Wege.
Für die Verbraucher selbst reduziert sich dadurch der Aufwand, sodass der Wechsel schnell erledigt ist. Lediglich wenn die Zeit wegen der Kündigungsfrist knapp wird, sollte man die Kündigung beim bisherigen Stromanbieter selbst versenden. Mit dem Einschreibebeleg oder einer Mailbestätigung hat man im Zweifelsfall einen Nachweis über die fristgerechte Kündigung. Zudem sollte man den neuen Stromversorger darüber informieren, dass man die Kündigung beim alten Versorger selbst übernommen hat.
Vor dem Wechsel: Stromtarife vergleichen
Mit einem Online-Vergleichsrechner im Internet kann man die verfügbaren Stromtarife am jeweiligen Wohnort einander gegenüberstellen. Die folgenden Tipps für den Stromvergleich sind dabei zu berücksichtigen:
- Ein Neukundenbonus ist meistens nur für das erste Jahr gültig, wenn man für längere Zeit bei dem neuen Stromanbieter bleiben möchte, sollte man deshalb auf ein solches Bonus-Angebot verzichten.
- Für einen längerfristigen Stromvertrag ist die lange Preisgarantie sehr wichtig. Zumindest für zwölf Monate sollte die Preisgarantie auf jeden Fall gegeben sein.
- Besondere Bestimmungen zur Anschlusslaufzeit und zur Vertragsverlängerung machen eventuell einen baldigen Neuwechsel erforderlich.
Mithilfe der Voreinstellungen beim Vergleichsrechner lassen sich eventuelle Probleme schon frühzeitig vermeiden. So kann man beispielsweise von vornherein die geschätzten Verbrauchswerte eintragen, um einen passenden Tarif zu finden.
Was bringt ein neuer Stromvertrag?
Im Online-Vergleich wird deutlich, wie groß die preislichen Unterschiede teilweise sind. Tatsächlich bezahlen über 30 % der deutschen Haushalte zu hohe Stromkosten. Wenn man seinen Stromtarif nicht selbst auswählt, dann bezieht man die Grundversorgung. Hierbei handelt es sich um einen recht teuren Vertrag, der für die Verbraucher ungünstig ist. Die Grundversorgung ist lediglich dafür zuständig, dass alle Haushalte Strom beziehen.
Durch die aktive Entscheidung für einen Stromlieferanten kommt man aus der teuren Grundversorgung heraus. Mit diesem Schritt kann man viel Geld sparen. Doch noch immer vertrauen viele Haushalte auf die Standardlösung, obwohl sie es deutlich günstiger haben könnten.
Das folgende Beispiel soll das Einsparpotenzial aufzeigen: Für eine Familie wurde ein Grundtarif von ca. 1.300 Euro im Jahr errechnet, bei einem Verbrauch von etwas über 4.000 kWh. Ein Vergleichstarif eines anderen Anbieters lag im gleichen Zeitraum etwa 200 Euro darunter. Der Wechsel lohnt sich also.
Was passiert, wenn der Anbieterwechsel nicht klappt?
Viele Verbraucher befürchten, dass der Strom ausfällt, wenn beim Anbieterwechsel etwas nicht funktioniert. Dabei haben sie einen gesetzlichen Schutz gegen Stromausfall. Im Notfall muss die Grundversorgung laut § 38 Abs. 1 EnWG für einen Zeitraum von bis zu drei Monaten einspringen.
Ein solcher Ersatz-Tarif darf die Grundversorgung nicht übersteigen. Mit dem Beginn der Stromlieferung durch den neuen Anbieter hört die Ersatzversorgung auf, ohne dass eine Kündigung erforderlich ist. Falls die drei Monate ohne die Übernahme durch den neuen Stromversorger verstreichen, beginnt wieder die Grundversorgung. In diesem Fall liegt die erneute Kündigungsfrist bei zwei Wochen. Ein Stromausfall wird vermieden, man braucht also keine Bedenken zu haben, den Stromanbieter zu wechseln.
Das Sonderkündigungsrecht beim Stromanbieter
In manchen Fällen braucht man mit der Kündigung beim Stromanbieter nicht auf die Mindestvertragslaufzeit und eine bestimmte Frist zu achten. Das ist beispielsweise der Fall, wenn eine Preiserhöhung stattfindet. Mit der Ankündigung einer Erhöhung haben die Kunden meistens nur 14 Tage Zeit, um das Sonderkündigungsrecht zu beanspruchen. Deshalb könnte es problematisch werden, wenn sich ein neuer Anbieter um die Kündigung kümmert. Es ist also sicherer, wenn man sich selbst um die Vertragskündigung kümmert und so keinen Tag verliert.
Für die Kündigung sind diese Schritte nötig:
- Online findet man kostenlose Vorlagen für die Kündigung beim Stromanbieter zum Herunterladen,
- die entsprechend markierten Felder füllt man direkt in der Vorlage aus, Daten wie Adresse, Zählernummer und Kundennummer sind auf den Stromrechnungen nachzulesen,
- die Kündigung wird ausgedruckt und unterschrieben,
- das Kündigungsschreiben versendet man per Einschreiben an den Stromanbieter.
Video: Stromanbieter Wechsel mit Risiken WDR
Details zur Sonderkündigung
Das Sonderkündigungsrecht gilt bei jeder Preiserhöhung, unabhängig davon, ob es sich um eine reine Tarifsteigerung handelt, um eine erhöhte EEG- oder Netzumlage oder um die Steuer. Allerdings sollte man das Sonderkündigungsrecht nur dann nutzen, wenn der Stromanbieter für die Erhöhung verantwortlich ist. Steigerungen bei den Umlagen tauchen bei allen Anbietern auf und sind unvermeidbar.
Wer einen Stromvertrag mit monatlichem Kündigungsrecht abgeschlossen hat, der kann auf das Sonderkündigungsrecht verzichten. Diese Kunden sind sehr flexibel und können von einem Monat auf den anderen ihren Anbieter wechseln. Die meisten Verbraucher schließen jedoch langfristige Verträge ab. Für sie ist die Option der Sonderkündigung sehr wichtig, um das Einsparpotenzial nicht zu verschenken.
Vom klassischen Stromversorger zum Grünen Strom
Nicht nur der Strompreis bringt die Verbraucher dazu, ihren Anbieter zu wechseln. Immer häufiger ist es auch das Umweltbewusstsein, das die Kunden umdenken lässt. Inzwischen gibt es mehr und mehr Ökostromanbieter, die auf erneuerbare Energien setzen.
Mit der Kennzeichnung Grüner Strom wird bestätigt, dass die Stromversorgung ausschließlich aus erneuerbaren Energien kommt. Es gibt aber auch noch andere Ökostrom-Label, die weniger streng sind als der Grüne Strom. Verantwortungsbewusstsein gepaart mit Sparsamkeit, damit soll die Natur geschützt werden. Die Anbieter von Ökostrom sind außerdem dazu verpflichtet, ihre Einnahmen in die Verbesserung der Öko-Infrastruktur zu stecken. So können neue Windkraftwerke und Solaranlagen gebaut werden. Das überzeugt auch die umweltbewussten
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